„Belgien in Sachen Untertitel Entwicklungsland“

Vor rund zwei Monaten wurde die VoG „Hörgeschädigte Ostbelgiens“ gegründet. Den Interessen der Hörgeschädigten Gehör verschaffen will die Vereinigung, in Politik, bei Behörden. Und sie will Plattform für die Ideen der Betroffenen sein. „Hier gibt es ein Defizit“, sagt Vorstandsmitglied Patrick Piel.

Zahlreiche Anregungen für Aktivitäten erhielt die Vereinigung von Teilnehmern einer Infoveranstaltung. „Lautsprecherdurchsagen auf Bahnhöfen nützen uns wenig“, meinten Betroffene.

In Sachen Untertitel im Fernsehen sei Belgien noch ein Entwicklungsland, meinte ein anderer.

Ein Gespräch mit dem Notarzt im Krankenhaus zu führen, sei ein großes Problem. Hätten Krankenhäuser ein Bildschirmsystem, wäre das Problem gelöst.

Gehörlose Frauen seien öfter als andere Frauen sexuellen Übergriffen ausgesetzt, hieß es.

Weitere Ideen und vor allem viele Mitglieder wünscht sich die neue Vereinigung. Eine gelungene Visitenkarte gibt deren Website ab:

http://www.hoergeschaedigte.be. Der Geschäftssitz ist in Eupen-Kettenis, Rothfeld 8.

Am Montag, 26. November, lädt „Hörgeschädigte Ostbelgiens“ zu einer Informationsveranstaltung in Eupen ein, im Quartum Center, Hütte 79, um 19 Uhr. In St. Vith ist der Infoabend am Montag, 3.Dezember, ab 19 Uhr, in den Räumen der Dienststelle für Personen mit Behinderung (neben dem Triangel).

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AUS DER FRAGESTUNDE DES PDG

Infrastruktur für Hörgeschädigte

Roswitha Arens (Ecolo) befragte Sozialminister Harald Mollers (ProDG) nach einer Infrastruktur für Hörgeschädigte im Europasaal des DG-Ministeriums. Der Minister berichtete über eine Veranstaltung am 13. November, bei der auch die Frage der Tauglichkeit des Saales für Hörgeschädigte thematisiert worden sei. Die Dienststelle für Personen mit Behinderung (DPB) habe im Hinblick auf diesen Termin tragbare Induktionsschleifen-Empfänger bei einer Privatfirma ausgeliehen, um Erfahrungen mit diesen Geräten im Europasaal zu sammeln, erklärte der Minister. Eine technische Auswertung liege noch nicht vor, doch der Saal im Ministerium werde damit ausgerüstet, wenn die Anschaffung dieser Geräte empfohlen wird. Nicht nur der Europasaal, sondern das gesamte DG-Ministerium sei für Menschen mit einer Behinderung zugänglich. Dies werde je nach Bedarf weiterentwickelt, so Mollers.

 

Zusammenarbeit Wallonie-Brüssel

Alfons Velz (ProDG) erkundigte sich bei Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) nach der Arbeit der Kommission Wallonie-Bruxelles und die mögliche Einbeziehung der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Natürlich sei auch er über die Tätigkeit der Kommission informiert, antwortete Lambertz. „Aber die Tatsache, dass wir da nicht einbezogen wurden, muss uns nicht traurig machen, obschon wir durchaus ein Interesse daran haben sollten, was dabei herauskommt.“ Ein entsprechender Aufruf zur Mitarbeit sei allerdings nur an die frankophonen gliedstaatlichen Einheiten gerichtet worden. „Was da besprochen wird, hat keinen direkten, aber einen indirekten Einfluss auf uns“, fügte der Ministerpräsident hinzu. Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wallonie und Französischer Gemeinschaft mache die DG-Forderungen nach der Übernahme von mehr Kompetenzen evident. (sc)

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